11.04.2008

Tschööö!

Getreu dem Motto des letzten Posts hier mach ich mal dicht und verkünde voller Stolz den Umzug zur Konkurrenz.

http://atomrolf.wordpress.com/

Haunse!

12.05.2007

Goodbye Deutschland!

Freut euch nicht zu früh, ich bleib hier. Find nur diese ganzen Auswanderersendungen toll. Nur zwei Beispiele aus den Sendungen, die ich kürzlich gesehen habe.
1. Eine Familie, die im Süden Deutschlands ein halbwegs erfolgreiches Restaurant betreibt, wandert nach Brasilien aus. 2 Jahre zuvor das erste Mal dort im Urlaub gewesen, in den Strand verliebt und beschlossen dort leben zu wollen. So weit, so nachvollziehbar. Die Familie besteht aus dem einem Paar mit Kind (etwa 12 schätz ich) und einem guten Freund. Zusammen möchten sie in einem beschaulichen Städtchen an der Küste ein Restaurant am Strand betreiben, in dem sie gleichzeitig so eine Art Touristenzentrum einrichten und Ausflüge etc. anbieten möchten. Enden soll das ganze Unternehmen dann mit einer eigenen kleinen Ferienanlage mit Bungalows. Was erstmal nicht dumm klingt, hat nur einen kleinen Haken. Man hat sich unter anderem deshalb für das kleine Städtchen entschieden, weil es dort so herrlich ruhig und der Strand nicht mit Touristen übersät ist... muss noch jemand laut lachen?
Aber es wird ja noch besser. Um in Brasilien arbeiten zu dürfen, benötigt man eine Aufenthaltsgenehmigung, die sogenannte Permanência. Um diese zu erhalten, muss man wiederum etwa 100.000 Euro in Brasilien investieren. Geld, das die Familie nicht hat. Dafür will sie einen Kredit aufnehmen, aber natürlich in Deutschland. Klar, man fliegt mal eben aus Brasilien hier ein, geht zur Bank und erzählt denen von dieser grandiosen Geschäftsidee. Während ich schon Zweifel daran habe, daß dieser Plan funktioniert, wenn man eine wirklich gute Geschäftsidee hat, kann ich mir nicht vorstellen, daß eine Bank in Deutschland einen derartigen Kredit bewilligt, wenn im angedachten Gebiet für das touristische Unternehmen keine Touristen sind. Aber vielleicht lieg ich da ja falsch...

Kommen wir zu 2.
Ein Paar, vermutlich so um die 30, mit Jobs im kaufmännischen Bereich, wo beide jeweils rund 1800 netto verdient haben, möchte auf Teneriffa Softeis verkaufen. Die ersten brechen vermutlich jetzt schon zusammen vorm Rechner, aber man sollte diesen irgendwo ja doch romantischen Traum von einem stressfreieren, bescheidenen Leben respektieren. Zielsetzung der beiden ist wie folgt: nach 3 Tagen fertig mit den Behördengängen und Eis verkaufen. Zur Not hat man sich aber immerhin ein finanzielles Polster für 3 Monate geschaffen (durchaus lobend zu erwähnen im Vergleich zu anderen in dieser Sendung). Am ersten Tag geht erstmal gar nichts, weil der Fahrstuhl im neuen Apartment nicht funktioniert und das ganze Zeug von Hand in den dritten Stock befördert werden muss. Frauchen hat da natürlich prompt einen Migräneanfall, so daß er ganz alleine schleppen darf. An Tag 2 bemüht man sich intensiv um einen "Transformator", wobei das Ding eigentlich Wechselrichter heisst. Das Problem ist, daß die Maschine zwar im Betrieb nur 1,7kW frisst, zum starten aber scheinbar mehr braucht, als der vorhandene Wechselrichter mit 2kW Leistung bringt. Die Eismaschine funktioniert also nicht. Dummerweise gilt das auch für das ansonsten gar nicht mal schlechte Spanisch der Frau (auch löblich, ich musste in dieser Sendung auch schon sehen, wie Leute ohne den Ansatz jeglicher Sprachkenntnisse der Meinung waren, ihre neue Heimat gefunden zu haben), sie hat im Bereich Technik schon auf deutsch keine Ahnung, im spanischen ists da ganz vorbei. Nachdem sie umständlich erklären kann, was genau sie benötigt, wird sie von einem Laden in den nächsten gejagt, letztendlich wird man in einer kleinen Werkstatt scheinbar fündig. Tag 3 wird, nachdem sie auf einmal merken, daß die Behördengänge auch nicht wesentlich weniger sind als in Deutschland, damit verbracht, nach geeigneten Orten für den Verkauf Ausschau zu halten. An einem wunderschönen Aussichtspunkt ists dann wieder so weit. Ich zweifel an der Menschheit. Die beiden steigen aus dem Auto, spazieren ein wenig, als sie zurückkommen, ist die Seitenscheibe zerbrochen. Er hatte sein Portemonnaie schön offen auf dem Amaturenbrett liegen lassen. Wusste ich schon mit 5 im Urlaub, daß man das in Spanien bzw. auf den Kanaren besser nicht macht. Würde ich aber selbst in Deutschland nicht machen. Naja, scheinbar hat sich das doch nicht so weit rumgesprochen, wie ich bisher dachte. Natürlich waren im Portemonnaie 600€, die eigentlich für den Wechselrichter eingeplant waren, und sämtliche Papiere, also Perso, Reisepass und Führerschein. Und zwar nicht nur seine. Sie fahren zur Polizei und werden natürlich wieder rumgereicht, wie südländische Polizei eben so ist. Irgendwann kommen sie dann doch beim richtigen Revier an und geben eine Anzeige auf. Danach beschweren sich beide über die ach so dumme Dolmetscherin und die Polizisten, die auf spanisch mit ihnen gesprochen habn (und das in Spanien, da werd einer schlau draus) und beim Blick in das Anzeigeformular, welches touristenfreundlich auf deutsch ist, haut sie aufgrund eines Grammatikfehlers einen Satz raus, den ich wohl nie mehr vergessen werde: "Die können nicht mal richtig deutsch, aber wir sollen spanisch können".

Ich muss ehrlich sagen, diese Sendung hat einen extrem hohen Unterhaltungswert. Es ist als wenn man in eine Mülltonne guckt, in der lobotomierte Ratten ihr Unwesen treiben. Allerdings hab ich ein Problem. Ich beginne, mich dafür zu schämen, daß ich Deutscher bin. Wenn diese Leute unser Bild im Ausland bestimmen, dann gute Nacht. Auf der andern Seite versteh ich wirklich nicht, wieso es in Deutschland nicht besser läuft, wenn solche Ausfälle freiwillig aus dem Genpool ausscheiden.

Kann mir da jemand helfen?

10.30.2007

Telefonstreiche mal andersrum

Eigentlich nur so eine Art Nachtrag. Als ich bei meinen Eltern zu Besuch war, rief wieder mal irgendwer mit einer Umfrage an. Es war der Tag des Abflugs, ich hatte also genug andere Sachen im Kopf, deshalb versuchte ich, die junge Frau freundlich abzuwimmeln. "Sry, keine Zeit, ich muss mein Flugzeug erwischen." Eigentlich doch recht nett oder? Antwort: "Ich brauche nur eine Minute!!"..."Die hab ich momentan nicht, tschüss!"..."Es geht wirklich ganz schnell!"..."Super, dann machen Sie ihre Umfrage doch schnell mit jemand anders, ich lege jetzt auf." Klick. Ich dachte das wäre angekommen, plötzlich klingelt es wieder. "Wohin gehts denn, wenn ich fragen darf?" Da ist mir dann ein kleines bißchen der Arsch geplatzt. "Also junge Frau, ich möchte dann doch die Gelegenheit ergreifen und Ihnen ein paar Dinge mitgeben: 1. geht Sie das nix an, 2. ist es wirklich dreist, was Sie hier versuchen, 3. wird Ihre Nummer bei mir angezeigt, das sollten Sie ganz schnell ihrem Vorgesetzten sagen, sonst ruf ICH nämlich mal zurück." Ich hörte kurz ein Geräusch, das irgendwas zwischen Schlucken und schwerem Atmen war, dann ein kurzes klick und tuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuut. Im Nachhinein betrachtet eigentlich die tollste Methode, aufdringliche Nervensägen loszuwerden, die müssen danach nämlich erstmal rausfinden, ob die Nummer tatsächlich sichtbar ist für den Empfänger. Das allerlustigste daran ist aber: meine Eltern haben einen Uraltanschluss, wo generell keine Nummern angezeigt werden.

Bis die Tage, lasst euch nicht stressen.

8.29.2007

Friedenspanzer!

So heisst ein Song der Ärzte. Meint aber was völlig anderes als ich. Während die Ärzte von Panzern fantasieren, die einem Liebe ins Herz schießen, die ganze Welt zur Antiwalfangzone erklären und den Frieden bringen (ich glaub ja, daß der Panzer nur eine Metapher ist und sowas gar nicht entwickelt wird!), gehts mir um die Auslandseinsätze der allseits beliebten deutschen Ballermänner, auch Bundeswehr genannt.

Die bürokratischen Auswüchse sind wirklich pervers. Radarfallen im Feldlager, wer dabei erwischt wird, wie er zu schnell durchs Lager fährt, der zahlt gerne mal 300 Euro. Ich stells mir so geil vor, wenn es zum Angriff auf ein Lager kommt. Vor dem deutschen Lager haben sich die Feinde versammelt, der Panzer rollt mit 5 km/h Richtung Eingang, damit er kein Knöllchen kassiert. Kurz vor dem Eingang kommt von rechts ein feindlicher Panzer, der Fahrer des deutschen Panzers sucht verzweifelt das Vorfahrtschild. Scheisse, keins da, rechts vor links. Er bremst. Der andere Panzer bringt sich inzwischen gemütlich in Position, knallt unsern weg und das Lager ist verloren. Aber wenigstens wurde die StVo eingehalten, soll ja keiner sagen wir würden unfair spielen.
Es gibt auch Mülltrennung, wie wir sie von zuhause kennen. Natürlich werfen die afghanischen Unternehmen das dann alles auf eine Müllkippe. Auch hier kurz die Gefechtssituation. Während der deutsche Panzer pingelig auf die Vorfahrt und das Tempolimit achtet, versuchen deutsche Soldaten sich in ihren Stellungen mit dem Gewehr gegen die anrückenden Feinde zu verteidigen. Da wir uns nicht in einem Actionfilm befinden, haben die Magazine nur eine begrenzte Anzahl an Kugeln. Natürlich sind wir daran selber schuld, wieso kaufen wir nicht bei dem Hersteller, der Bruce Willis und co. versorgt? Nun hat der Deutsche also sein erstes Magazin verschossen. Aber er hat keine Mülltonne mit dem gelben Punkt in unmittelbarer Nähe. Was macht er? Pflichtbewusst verlässt er seine Stellung, ignoriert die Tatsache, daß er ungedeckt ist und versucht zum nächsten gelben Container/Mülleimer zu rennen. Auf dem Weg wird er erschossen, die restlichen Soldaten machens ihm natürlich nach, man muss ja die Folgen für die Umwelt sehen, da ist das eigene Leben unterzuordnen.
Achja, ich hatte doch die Panzer schon erwähnt, die mit 5 km/h noch durchs Lager rollen, während der eigentliche Kampf schon gelaufen ist. Die gibts natürlich in Wirklichkeit gar nicht. Denn irgendwo fällt immer mal ein kleines Kontrollämpchen aus oder irgendwer hatte die glorreiche Idee, wegen der Steine schmeissenden Einheimischen Gitter anzubauen. Da die Vorschriftenlage dazu etwas schwammig ist und die Instandsetzer natürlich Angst vor Repressalien haben, falls sie etwas unvorschriftsmäßig reparieren oder umbauen, sind die Panzer nämlich alle außer Betrieb. Als Vorsichtsmaßnahme. Also bleiben eigentlich nur die Magazine entsorgenden Soldaten. Dafür hats von denen nun etwas mehr, denn es muss ja keiner mehr Panzer fahren.
Problematisch wirds so gesehen erst, wenn die Einsätze in weit entfernten Gebieten stattfinden. So zum Beispiel im Hindukusch. Denn für Soldaten gelten die gleichen Regeln wie für normale Fluggäste. 100 Milliliter Flüssigkeit, kein Tröpfchen mehr. Blöderweise gibts auf Bundeswehrflügen keine Stewardessen (Stewards wären eh undenkbar, es hat ja Gründe, warum Homosexuelle ausgemustert werden), also hat man für einen Flug, wie lang er auch sein mag, genau 100 ml zu trinken dabei. Die verdursten also, bevor sie am Einsatzort angekommen sind, deshalb können sie gar nicht beim korrekten Einsortieren der leeren Magazine getötet werden. Aber das war eh Quatsch, denn deutsche Soldaten fliegen nach Vorschrift zwar mit ihrer Waffe, aber ohne Munition. Die wird nachgeschickt in einem anderen Flugzeug.
Sollte es also wirklich ein deutscher Soldat bis ins Krisengebiet schaffen ohne zu verdursten, dann könnte er nur noch in den Nahkampf. So blöd, einen im Nahkampf ausgebildeten Soldaten an sich ran zu lassen, während man selbst bewaffnet ist, sind aber nicht mal irgendwelche afghanischen Terroristen.

So gesehen bringt die Bundeswehr wirklich Frieden, denn es kann nicht zu Kampfhandlungen kommen mit dieser Truppe. Mission accomplished also, bravo Deutschland!

8.26.2007

The fastest man alive is gay!

Ich finde der Satz klingt schön. Ich guck nun seit zwei Tagen die Leichtathletik WM und hab echt nur auf diesen Moment gewartet. Es ist dieses fiese Arschlochgen in mir, was mich dazu treibt, einen derartigen Ausgang zu erhoffen. Ist ja jetzt nicht so, daß ich generell nem Ami eine Medaille gönne. Im Gegenteil. Von der Sympathie her hätte der Powell gern gewinnen dürfen, auch mit jedem andern da hätt ich mich gefreut. Mit dem Gay eher weniger. Aber die Schlagzeile ists dann doch wert. Wirds die morgen in irgendeiner englischsprachigen Zeitung geben? Abwarten, ich kann nur hoffen, daß ich nicht der einzige Mensch mit derartigem Humor bin.

Wieso schreib ich eigentlich immer wieder über Sport? Weil ich sportbegeistert bin. Fast egal welche Sportart, ich hab sicher schon mal irgendwo was davon gesehen und weiss mehr als der durchschnittliche Bürger auf der Straße darüber. Was mich deshalb immer aufregt sind ja diese Kommentatoren. Ich kann sie Namen und Erfolge förmlich ablesen hören. Nix spontan, kein eigenes Wissen und so reingefühlsmäßig glaub ich auch wenig Interesse an der Materie. Kann man eben Geld mit verdienen, wenns zum richtigen Journalisten nicht gereicht hat. So wie der Delling zum Beispiel. Der hat ja nun echt von gar nichts ne Ahnung. Würde man ihm beim Fußball nicht regelmäßig den Netzer neben den Teleprompter stellen, würde er wahrscheinlich dem Löw die Hand schütteln und aus dem Brustton der Überzeugung, die nur absolute Volldeppen an den Tag legen können, "Hallo Herr Beckenbauer!" sagen.

Was ich damit sagen will: ich glaube ich könnte das besser. Vor allem würd ich ja mal interessante Fragen stellen. Beispiel Kugelstoßen der Damen. Da knallt unsere Deutsche die Kugel auf über 20 Meter und gewinnt Bronze und hüpft wie wild durchs Stadion vor Freude. Da fragt der Typ doch wirklich, wie sie sich jetzt fühlt. Das hat selbst ein blinder Komapatient noch mitgekriegt. Wirklich witzig wärs doch geworden, wenn er einfach mal gefragt hätte, woher eigentlich diese markanten männlichen Gesichtszüge und die Oberarme wie Stahlträger kommen. Aber nix. Herzlichen Glückwunsch, sie dürfen gerne jemanden grüßen, tschüss. Großes Reporterkino sozusagen. Warum auch das fragen, was sich jeder am Schirm zuhause fragt?
Oder Siebenkampf der Damen. Drei Deutsche am Start, während der Disziplinen wird man immer wieder mit Infos versorgt, die eine hatte ne Saison voller Verletzungen und hat auf den letzten Drücker das WM-Ticket gelöst und sieht das ganze als schönen Abschluss für das Jahr ohne jeden Druck. Die andere war bei der EM 4., rechnet sich aber weniger aus diesmal, die dritte bleibt ein kleines Mysterium, hat aber wohl noch die realistischsten Medaillenchancen. Nach 2 Tagen und sieben Disziplinen, in denen man immer wieder die gleiche Leier von der Leidenszeit, persönlichen Bestleistungen und/oder übertriebenen Erwartungen gehört hat, ist das Ding endlich rum. Erste Frage an die mit den vielen Verletzungen: nach dieser Saison mit den vielen Verletzungen, wie fühlt sichs denn an, den Siebenkampf zu überstehen und am Ende noch in die Nähe ihrer persönlichen Bestleistung zu kommen? Super Frage. Kreativ bis zum geht nicht mehr. Aber man sollte den Zuschauer auch nicht überfordern, indem man Sachen fragt, die er nicht schon vorher selbst beantworten kann. Ich hätt ja jetzt gefragt, was genau sie eigentlich für Verletzungen hatte und wieso sie die Saison nun schon beendet. Danach vielleicht, ob sie sich denn vorstellen kann, was ohne das ganze rausgekommen wäre. Eben in der Freude noch ein bißchen runtermachen und zum Nachdenken anregen. Wieder nix. Alles Gute und tschüss, sie grüßt noch ihren Trainer. Die beiden andern werden mit ähnlich stumpfen und uninteressanten Fragen gelöchert und anschließend in die Medienfreiheit entlassen.

Das einzig interessante Interview führte dann bezeichnenderweise ein nicht zu erkennender Reporter im Krankenhaus. Ein deutscher Geher wurde falsch umgeleitet und sackte dann 200 Meter vor dem Ziel zusammen. Der durfte dann auch schön Organisationsschelte betreiben und erklärte das ganze zu einer Sponsorenveranstaltung, weil es eigentlich wenig Sinn macht, in Osaka eine Leichtathletik WM zu veranstalten. Dazu natürlich von den alteingesessenen Reportern nur ein schüchternes "harte Worte" und weiter im Programm. Da wär mal richtig was zu machen gewesen, aber sie trauen sich nicht.

Ehrlich liebe Öffentlich-Rechtliche: ich mag euch. Einfach so vom Grundgedanken. Fernsehen, das auch die Randgruppen bedienen soll und entgegen dem Mainstream und dem Gedanken an Gewinnmaximierung breitgefächert für möglichst viele etwas bieten soll. Aber dann traut euch doch bitte auch mal was. Scheisst doch, wenn ihr bei Programmen wie Mona Lisa oder Polylux schon nicht auf den Gewinn achtet, auch mal auf Sponsoren und lasst einen dank Fehlorganisation gescheiterten deutschen Geher so richtig schön für 20 Minuten vom Leder ziehen. Ob ihr es glaubt oder nicht, das bringt Quote, genau wie die Krawallshows in den Kommerzsendern. Nur, daß euer Krawall wenigstens eine reelle Grundlage hätte.

Aber das ist wahrscheinlich wieder zuviel verlangt, schade eigentlich.

8.02.2007

Ich fresse mein Telefon!

Ich habs echt so satt. Ständig klingelt das Teil. Wirklich für mich sind aber nur die wenigsten Anrufe. Meine Eltern in unregelmäßigen Abständen, hier und da nen Freund.

Einen Großteil der Anrufe machen so fantastische Sachen wie der eben aus. "Herzlichen Glückwunsch! Sie sind in unsere Warteschleife geraten und haben deshalb die Möglichkeit, einen Tankgutschein über 1000 Euro zu gewinnen!" sagte die nette Frauenstimme. Ich bin also in diese Warteschleife geraten. Suggeriert das nicht eigentlich, daß ich auf irgendetwas warte? Find ich ziemlich frech, wenn ich hier gerade gemütlich zuhause sitze und fernsehe, daß man mir unterstellt, daß ich mit denen irgendwas zu schaffen haben möchte, wofür sich das Warten lohnt. Und dann: 1000 Euro Tankgutschein. Super, ich hab nicht mal ein Auto oder einen Führerschein! Vor allem aber: wozu herzlichen Glückwunsch?!
Wie kommen diese Vereine eigentlich an meine Nummer? Als ich selbst im Callcenter gearbeitet habe, wurde mir immer gesagt, daß sowas zum Beispiel durch Mitgliedschaft im ADAC oder Teilnahme an Preisausschreiben passieren kann. Is klar, der ADAC gibt die Telefonnummern seiner Mitglieder an irgendwelche Callcenter weiter... glaubt es bloß nicht. Preissausschreiben kann ich für meine Freundin und mich auch verneinen, mit andern Worten: die beschaffen sich meine Nummer nicht auf legalem Wege, denn einfach das Telefonbuch durchklingeln ist verboten.
Bevor sich wer fragt: ich verkaufte damals günstige (im Vergleich zum Telekomstandard) Telefontarife für unterschiedliche Anbieter. Wobei verkaufen nicht wirklich stimmt, denn am Telefon kann man keine Verträge abschließen, ich stellte so gesehen nur einen Kundenkontakt her. Ich war auch keiner dieser aufdringlichen Typen, die auch nach dreimaligem "Danke, kein Interesse" immer noch versuchen, einem das Ohr abzukauen, um es später gegen einen nichtexistenten Kaufvertrag zu tauschen. Auf die Art verkauft man da nämlich eh nix. Wer mir von Anfang mit derartigem Desinteresse begegnet, den kriege ich ohne die Hilfsmittel Gestik und Mimik garantiert nicht dazu, seinen Telefontarif zu wechseln, SKL-Lose zu kaufen oder mir bei einer Umfrage zu helfen.
Nun sind wir ganz ungewollt bei den Anrufen angelangt, wo einem wenigstens noch ein realer Mensch zugeteilt wird. Je nach Tagesform empfinde ich diese Anrufe als Belästigung oder Belustigung. Wenn ich so richtig gut drauf bin, dann lass ich denjenigen ausreden, imitiere 2 Minuten zögerliches Interesse, um ihn richtig aus seiner Deckung zu locken und erkläre ihm danach, was er alles falsch gemacht hat und wieso er auf die Art nie was verkaufen wird. Solche Gespräche endeten nicht nur einmal damit, daß mit einem wutentbrannten "Arschloch" auf der andern Seite aufgelegt wurde. You make my day quasi. Hab ich schlechte Laune, bügel ich das ganze meist damit ab, daß ich den Job auch mal gemacht hab, wesentlich besser sogar, und von Anfängern nix kaufe. Die sind dann irgendwie immer zu perplex, um groß was zu antworten in den 2 Sekunden, die ich bis zum Auflegen brauche.

Was will ich damit eigentlich sagen? Macht euch nen Spaß draus. Sind zwar allesamt arme Säue, die da in den Callcentern sitzen und, soweit es meine Kollegen dort betraf, auch echt nette Leute, aber die meisten sind sich in keinster Weise bewusst, daß sie die Leute wirklich stören. Was übrigens auch gut zieht, zumindest hat das bei mir anfangs immer für nen Kloß im Hals gesorgt: sprecht leise, fast flüsternd, und sagt den Leuten, daß ihr noch ca. 1-4 Wochen zu leben habt. Der Knaller, der Typ geht danach erstmal raus, eine rauchen oder weinen, und verkauft an dem Tag nix mehr. Gut, ich persönlich beendete solche Gespräche nach einer Weile ganz abgezockt mit Sätzen wie "Na gut, bis wir Sie umgemeldet haben, sind Sie dann eh tot, da kann ich mir den Aufwand auch sparen" oder, als ich SKL-Lose vertickt hab, "Na sehen Sie, dann können Sie mir nochmal was gutes tun und nen Los kaufen, mit Gewinnen werden wir Sie in der kurzen Zeit auch nicht mehr belästigen", aber der normale Verkäufer ist danach echt im Arsch.

Aber kommen wir zurück zum Anfang. Ich habs wirklich satt. Scheinbar rufen hier nur die Stümper der Branche an, nen richtigen Profi hab ich noch nie dran gehabt. Die automatischen Dinger sind eh nur nervig und vor allem frag ich mich, wer daran irgendwas verdient. Zieht sich das Geblubber echt jemand bis zu dem Punkt rein, wo es dann vermutlich heisst "Bitte rufen Sie uns unter 0190/836457 zurück, damit wir Ihnen sagen können, was Sie gewonnen haben"? Und wieviele davon rufen dann auch wirklich noch an für 83€/Minute?

Ruft wen anders an. Im besten Fall leg ich gleich auf, ansonsten mach ich euer Selbstvertrauen, so ihr denn welches habt, kaputt. Irgendwann mach ich mir auch mal den Spaß und hör mir so ne Automatennummer wirklich komplett an. Danach verklage ich euern Laden wegen Belästigung und dem illegalen Erwerb von Adressen. Und DANN ruf ich vielleicht auch mal zurück.

8.01.2007

Achja...

Man könnte den letzten Post übrigens durchaus als Comeback interpretieren! Vielleicht nicht ganz so spektakulär wie das von Jesus und weniger fies als das von Kalkofe, aber auf jeden Fall wichtiger!
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um meine Garantie für unterste Schublade und Niveaulosigkeit zu erneuern, denn ihr habt es nicht anders verdient. Ihr seid schließlich nur Mitglieder der Spaßgesellschaft und als solche darf man euch ja nicht überfordern.

Und um die Konzentrationsspanne ausnahmsweise mal nicht zu überreizen lass ichs dabei bewenden ihr kleinen Nullchecker. Hauts rein!

Wie heisst der chinesische Sportminister?!

Ich bin so unglaublich begeistert. Rasmussen, Contador, Sinkewitz, Moreni, Mayo, Vinokourov. Ein Hauch von Armstrong und Landis war sowieso dabei. Völkerverständigung at its´ best! Wenn man sich schon sonst nix zu sagen hat, kann man ja wenigstens den gleichen Gynäkologen besuchen und die gleichen Pillen schmeissen. Namen, wie man sie sonst nur aus Opern kennt, als tragische Helden einer sterbenden Sportart.

Über allem thront der Bösewicht: Eufemiano Fuentes. Klar, er alleine hat den Radsport an den Tropf gehängt. Die Fahrer hatten damit nichts zu tun, die waren ja alle nur arme Opfer. Allen voran Jörg Jaksche - ok, der Name klingt weniger nach Heldentenor als zum Beispiel ein Alberto Contador, aber deswegen ist der ja auch Apothekentoursieger geworden und der Jörg wurde vorher schon nach Hause geschickt - und natürlich unser liebstes moppeliges Sorgenkind Jan Ullrich. Während letzterer nun seit über einem Jahr die beleidigte Leberwurst gibt und zum Thema Doping abgesehen von einem Auftritt bei Beckmann (oder wars beim geklonten Zwilling Kerner?) nur seinen Anwalt sprechen lässt, verdient der Jaksche ja richtig Geld. Im Spiegel ein Exklusivinterview, demnächst bestimmt auch noch tolle Auftritte im TV, ja vielleicht sitzt er sogar eines Tages mit Dr. Franke, dem Dopinginquisitor, bei Jürgen Fliege auf der Couch und lässt sich vor grob geschätzt 400.000 Zuschauern im schlechtesten Zielgruppenalter vergeben. Schlau gemacht, soviel hätte der im Radsport nie verdient. Soviel auch dazu, daß Doping dumm macht. Muss man sich nur den Zabel angucken: Epo genommen, genau nach Verjährungsfrist unter 100% echten (!!!!) Tränen zugegeben und sogar kurzzeitig nochmal das grüne Trikot des besten Muskelaufbaupräparatspritzers getragen. Sowieso schlau: Sprintstar... wer sucht im Radsport schon nach was anderem als Mitteln, die die Ausdauer und Leidensfähigkeit steigern? Schließlich will doch jeder das urinfarbene Trikot haben. Wie, Ihr Urin ist nicht "so" gelb? Was glauben Sie, wie das aussehen würde, wenn Sie täglich Epo spritzen und Ihr Blut, statt im Körper, bei Onkel Eufemiano waschen lassen würden? Eben.

Richtig doof fand ich dagegen ja den Vinokourov. Fremdblut zum Dopen... in welchem Jahrhundert lebt der denn? Ja gut, Kasache oder Weissrusse, irgendsowas ehemals sowjetisches eben, aber der hat doch schon vor längerer Zeit rübergemacht. Die Ossis haben sich ja auch an fließend Wasser und Strom gewöhnt, wo bleibt der Lernprozeß bei Vino?
Weniger traurig war es bei Rasmussen. Allerweltsname, zumindest in Dänemark und auch irgendwie ein relativ aussageloses Gesicht. Drückt zwar nun auf die Tränendrüse, aber er ist ja selber schuld. Wieso sagt er auch, daß er in Italien ist, wenn er in Wahrheit ganz harmlos in Mexiko mit seiner Frau zu Mittag gegessen hat? Oder war da vielleicht irgendwas in den Tacos, wovon keiner wissen sollte?
Zu Iban Mayo und Cristian Moreni muss man nicht viel sagen, einfach nur doof. Epo und Testosteron. Daß man nach Landis imVorjahr und den Geständnissen im Vorfeld der Tour damit nicht durchkommt, wenn man unter die ersten 100 fährt, war eigentlich absehbar. Wer dann auch noch so blöd wie der Moreni ist und sich einen Etappensieg holt... ja ne is klar.

Bleibt noch unser kleiner Patrick Sinkewitz. Der Name ist ja irgendwie Programm, auch wenn mir kein Witz einfallen will, bei dem das Niveau das sinkende Schiff verlässt. Aber macht ja nix, er hat uns ja so schon genug amüsiert. Testogel, eine Art Hautcreme für bessere Testosteronregeneration. Vielleicht hätte er es nicht mit der Schaufel auftragen sollen. Aber er bedauert ja zutiefst.

Ich übrigens auch. Vor allem, daß ARD und ZDF die Chance ausgelassen haben, eine ähnlich grandiose Gagparade wie Eurosport zu fahren. "Inzwischen nehmen die Wettbüros Wetten an, wer als nächster beim Doping erwischt wird" und ähnliche Zoten waren dort zu hören. Tschuldigung, aber das war geil. Das hätte den öffentlich-Scheintoten auch mal wieder Quote in der Zielgruppe und damit Werbeeinnahmen beschert. Aber ne, das überlässt man dann lieber Sat.1.

Ich freu mich auf jeden Fall auf die Tour 2008, gesponsort von Pfizer und Bayer. Mal sehen wer noch alles fahren darf, vielleicht kommt Ullrich ja zurück, weil das Kind eh in den Topf mit dem Zaubertrank gefallen ist.

2.20.2006

Tal der westlichen Heuler

Da durfte ich heute zu meinem großen Vergnügen auf der Tagesschau-Seite einen Bericht zum türkischen Actionfilm "Tal der Wölfe" lesen. Es geht um einen türkischen Geheimdienstagenten, der im Irak der US-Armee ins Handwerk fuscht, die dort irakische Gefangene zu Organspendern umfunktioniert und nebenbei all das tut, was man ohnehin schon wusste: foltern, töten, demütigen.

Da schreit die westliche Seele natürlich auf: unsere Werte! Kann doch nicht wahr sein, daß so ein paar Kümmelfresser uns zu unserm ganzen Mist, den wir als westliche Welt im Irak gebaut haben, noch ein kleines Detail unterjubeln. Also ehrlich, da krisch Plaque! Da könnt ich spontan den Döner von gestern Abend, die türkische Nationalspeise, wie ich als weltoffener Westmensch schon lange weiss, wieder ausspucken.
Überhaupt, was bildet sich der gemeine Muselmann ein? Einfach so einen fiktiven Film machen, der sich an echte Geschehnisse anlehnt und den Westen nicht so gut aussehen lässt, wie wir uns gerne sehen würden, wenn wirs nicht besser wüssten? Mal Butter bei die Fische liebe Moslems, die ihr über unsere Karikaturen erzürnt seid: sowas macht man nicht! Einfach den Leuten den Spiegel vorhalten, sowas ist westliches Vorrecht, sowas könnt ihr machen, wenn ihr mal in Frankreich einmarschiert seid und den Froschfressern ähnlich eins auf die Mütze gegeben habt wie die Amis den Afghanen und Irakern.

Da muss man sich auch nicht wundern, wenn der Stoiber verlangt, daß dieser Film aus den deutschen Kinos verschwindet und die Türkei als EU-Bewerber eindeutig Stellung bezieht. Nicht, daß Stoiber dadurch sonderlich beeindruckt wäre und plötzlich von seiner Vorstellung der privilegierten Partnerschaft abrücken würde, aber allein diese Partnerschaft müsste es doch wert sein, daß die Kanaken ihren Glauben aufgeben und ihre Sicht der Dinge gegen die rosarote Westbrille eintauschen.

Es ist ein Ding, wenn ihr humorlosen Moslems euch über Karikaturen eures Propheten erbost. Da kann man nix machen, ihr seid eben viel zu gottesfürchtig erzogen, habt keine Aufklärung genossen und kontroverse Meinungen und Ideen sind im Gegensatz zu unserer aufgeklärten westlichen Welt eben nicht erwünscht. Aber einen Film über eine große Heldentat unserer amerikanischen Freiheitskämpfer, in dem sie nicht gut wegkommen, den dürfen doch wohl bitte nur wir selbst drehen!

Für alle, die jetzt noch nicht hasserfüllt genug sind, man schaue sich in diesem Tagesschau-Video an, wie unglaublich emotionsgeladen und hasserfüllt die in Deutschland lebenden Türken gegen die USA und generell die gesamte westliche Welt hetzen, nachdem sie den Film gesehen haben. Da kann man schon verstehen, wieso der Stoiber meint, der Film sei "rassistisch und antiwestlich" und spiele "den Radikalen in die Hände".

Link

2.16.2006

könnte/hätte/wäre und die mediale Verarsche

Ich war am Samstag auf einer Karnevalsveranstaltung. Ich, der Karnevalhasser. Natürlich nicht als Gast, sondern als Security. Eigentlich wars auch genau so, wie ich mir das immer vorgestellt habe: krampfhaft lustige Menschen im erwachsenen Alter betrinken sich hemmungslos und reden viel Müll. Dazu wird getanzt, gesungen und anderweitig beschissene Musik fabriziert. Aber bei einer Sache musste ich dann doch schmunzeln. Nämlich, als ich den ca. 1,65m kleinen Mann entdeckte, der seinen ca. 120kg schweren Luxuskörper in ein Hühnerkostüm gewuchtet hatte. Klingt jetzt zwar ganz witzig, aber das war noch gar nicht der Witz. Das wirklich lustige war der aus Filz aufgeklebte H5NEi Schriftzug. Entsetzte Blicke folgten dem Mann, was ihn aber scheinbar nicht weiter irritierte. Vielleicht war er das ja gewohnt.

Seit diesem Wochenende musste ich nun überall lesen, daß das unwahrscheinlich fiese Virus H5N1 nun auf Rügen nachgewiesen wurde. Sofort überschlugen sich die Onlineblätter, die ich hin und wieder lese, mit Forderungen nach einer Warnung seitens der Regierung. Irgendwann im letzten Sommer/Herbst kam das Thema ja schon mal auf, weil das Virus in der Türkei entdeckt wurde. Und da wir erfahrungsgemäß jedes Jahr zwei bis drei Besucher von dort haben und ab und zu auch mal nen Touristen da hinschicken, machte sich schon die große Panik vor einer Pandemie breit. Freu mich da auch jetzt schon drauf. Ich meine: diesmal isses in Deutschland! Naja fast zumindest, aufs Festland hats zwar noch nicht ganz gereicht, aber immerhin. Wenn dann der erste 80jährige Papagei irgendwo von der Stange kippt, wirds sicher lustig im Blätterwald. Und in den RTL2 News natürlich.

Was mir krankem Geist nun seit Tagen, wie schon im letzten Jahr, dabei durch den Kopf schwirrt, sind ein paar Fragen. Es handelt sich um ein Virus, das auf den Menschen übertragbar ist. Allerdings ist dies sehr unwahrscheinlich, wie viele Experten, denen die seriöse Arbeit über 3 Euro von der Bildzeitung ging, immer wieder betonten. Vom Menschen kann es in seiner derzeitigen Form nicht auf andere Menschen übertragen werden, aber es könnte mit einer recht geringen Wahrscheinlichkeit mutieren und die Übertragung würde möglich. Wenn dies alles so dermaßen unwahrscheinlich ist, warum wird dann so ein verdammter Aufstand gemacht? Steht jeden Tag auf der Bildtitelseite "Kanzlerin fordert: Vögelt nur mit Gummi!" oder "Der Bundesgesundheitsminister sagt: Saufen tötet!"? Nein? Da sterben doch aber wenigstens Menschen dran, während noch nicht ein menschlicher Todesfall in Deutschland durch die Vogelgrippe bekannt ist. Witzig auch, daß ich noch nirgendwo gelesen habe, wie man eine Übertragung vermeiden kann bzw. vorbeugen, wenn der Impfstoff in meinem Kuhdorf zufällig vergriffen sein sollte. Wohl weiss ich aber inzwischen, daß, vorausgesetzt diese unwahrscheinlichen, oben beschriebenen Zufälle treten ein, der Impfstoff knapp werden könnte. KNAPP WERDEN KÖNNTE! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: eine ganze Medienhysterie gebaut auf unwahrscheinlichen Theorien und Konjunktiven, willkommen in Deutschland des neuen Jahrtausends.

Ich stell mir gerade vor, ich wäre nochmal 16, noch ein kleines bißchen dümmer als ich damals ohnehin schon war, und müsste mich tagtäglich von dieser medialen Scheisswelt berieseln lassen. Ich wüsste nix über Aids (von lustigen Anekdoten für die Enkelkinder, auch Tripper genannt, mal ganz zu schweigen), noch weniger über die gesundheitsgefährdenden Nebenwirkungen der legalen Drogen, abgesehen von lustigen Sprüchen zum sammeln auf den Zigarettenpackungen und ganz nebenbei hätte ich natürlich echt Panik vor dem fiesen H5NEi und würde jegliches Omelett mit Androhung einer Klage wegen versuchten Mordes ablehnen. Aber wenigstens, wenn ich denn trotz dieser widrigen Umstände einer der ca. 80 Millionen Überlebenden in Deutschland sein sollte, wüsste ich, wie man mit Verarsche Geld macht. Auch im postapokalyptischen Nachvogelgrippedeutschland sollte damit doch was zu holen sein.

In diesem Sinne kann ich den Jugendlichen und Heranwachsenden dieses Landes nur eines raten: macht Löcher in eure Gummis und brennt euch den Spiritus am besten selber nach obskuren Onlinerezepten, so entkommt ihr vielleicht der bösen Vogelgrippe! Aber auch nur vielleicht: es lebe der Konjunktiv!